Bei dieser Institution handelt es sich um eine Art Besserungsanstalt für Nicht-kriminelle wie zum Beispiel "Arbeitsscheue". Das Zuchthaus diente von da an nur noch der Unterbringung der Täter von "peinlichen Verbrechen" also Tätern, die gegen das Strafgesetz verstoßen hatten. (Der "Korrektionsanstalt" folgte im übrigen zu einem späteren Zeitpunkt das alte Strafwerkhaus, in dem sich heute das Sozialgericht befindet). Im Laufe der Zeit wurde das erste Zuchthaus in Detmold feucht und baufällig, bedingt durch die schlechten Verhältnisse waren die Gefangenen mehr oder weniger chronisch krank und das Zuchthaus war zudem auf Grund der steigenden Anzahl von Gefangenen zu klein geworden. Hinzu kam, dass an den Strafvollzug andere Forderungen gestellt wurden. Man befürchtete, dass das Zuchthaus zu einer Schule des Verbrechens würde und forderte, Jugendliche und "minder Verdorbene" von den älteren und Verdorbeneren zu trennen. Ferner wurde festgestellt, dass der Pfarrer keinen Raum zur Betreuung der Gefangenen hatte und es fehlte eine Küche. Tägliche Bewegung in frischer Luft war nicht möglich. Humanes Gedankengut setzte sich mehr und mehr im Bewusstsein der Menschen durch und nahm auch Einfluss auf den Strafvollzug. Die Lippische Regierung entschloss sich zu einer Reformierung ihres Strafvollzuges.